Hier finden Sie Informationen zur Epoche „Sturm und Drang“. Diese gehört in die Zeit von 1770 bis 1785. Der Artikel gibt Auskunft über den zeitgeschichtlichen Hintergrund, sowie über die Vorläufer und Anreger der Sturm und Drang Zeit. Zu diesen zählen unteranderem Johann Gottfried Herder, Klinger, Shakespeare und Gottfried August Bürger mit Werken wie „Der Bauer (An seinen durchlauchtigen Tyrannen)“, Prometheus… Zusätzlich erfahren Sie Wissenswertes zum Briefroman und dem Werk „Die Leiden des jungen Werthers“ von Johann Wolfgang Goethe.
Geschichte
- Man lehnt sich gegen Gesetze auf
- kurz vor der F Revolution (Ludwig der 16.)
- man lehnt sich gegen Absolutismus auf
- In Ö ist Maria Theresia an der Macht
- 1789 Französische Revolution
Gesellschaft/Wirtschaft
- Man ist gegen:
- Aufklärung (gegen das Nüchterne)
- Man ist für:
-
- Gefühl steht im Vordergrund
- Herz ist wichtig
- Natur spielt große Rolle
- Gefühle sind wichtig damit Leben lebenswert ist
- Leidenschaft und Trieb spielen eine Rolle
- Phantasie
- Rousseau (F Philosoph): Zurück zur Natur
- Freiheit
- Genie
- Kulturmensch: geprägt durch alles was er sieht (Stadt, Häuser, Verdorben)
- Naturmensch: Originalgenie, Künstler schöpft as sich heraus, lässt sich von Natur inspirieren. Hat es nicht gelernt (Opitz)
Werke und Schriftsteller
Vorläufer und Anreger des Sturm und Drang
Johann Gottfried Herder
- Aus Preußen
- Beschäftigt sich mit Volksliedern und Urtümlicher Dichtung „Stimmen der Völker der Lieder“
- Einfache Dichtung
- Man soll beim Volk schauen, welche Überlieferungen es gibt
- Er übersetzt aus dem Englischen und Spanischen
Klinger
- Schrieb „Sturm und Drang“
- Nach diesem Werk wurde die Epoche benannt
Shakespeare
- War auch ein Vorbild
- Schrieb über Mord und Liebe
Hymnische Gedichte
Hymne: Feierlicher Gesang mit religiösem Hintergrund
Prometheus von Goethe
Er verachtet die Götter (auch Zeus), sie sind niemand, weil sie abhängig von den Menschen und deren Beehrung und Opfergaben sind.
(Gott hilft dem Menschen nicht Probleme zu lösen, der Mensch muss sich immer selbst helfen. Gott kann nur durch die Verehrung der Menschen so mächtig werden, ohne diese hätte Gott keine Macht)
Ich kenne nichts Ärmer’s
Unter der Sonn’ als euch Götter.
Ihr nähret kümmerlich
Von Opfersteuern
Und Gebetshauch
Eure Majestät
Wer rettete vom Tode mich,
von Sklaverei?
Hast du nicht alles selbst vollendet,
Heilig glühen Herz?
Protest der Jugend gegen die Eltern
(Kinder sollen alles machen was die Eltern ihnen sagen und so leben wie sie. Die Jugendlichen wollen aber frei und unabhängig sein)
Da ich ein Kind war,
nicht wusste, wo aus noch ein,
Kehrt’ ich mein verirrtes Auge
Zur Sonne, als wenn drüber wär’
Ein Ohr, zu hören meine Klage,
Protest gegen die Unterordnung in einem System
(Warum soll man ein System unterstützen und achten, wenn es für einen nichts gutes tut)
Ich dich ehren? Wofür?
Hast du die Schmerzen gelindert
- Prometheus ist das Kraftgenie der Sturm-und-Drang-Zeit, stark, unabhängig, sich keiner Gesetzlichkeit unterwerfend, die Welt verändernd. Er schöpft aus sich selbst.
- Das Gedicht ist eine Art Monolog des Prometheus. Er war ein Halbgott in Griechenland (Helfer der Menschen und Beschützer der Handwerker)
- Es ist im freien Rhythmen geschrieben.
Der Bauer (An seinen durchlauchtigen Tyrannen) von Gottfried August Bürger
- Der Bauer wirft dem Fürst vor, dass er glaubt er sei Gott, aber in Wirklichkeit ist er weit davon entfernt.
- Antithesen: durchlauchtigen Tyrannen
Du nicht von Gott Tyrannen
Obrigkeit von Gott
- Feier Rhythmus
- Verwendung von negativen Verben: zerschlagen, zertritt, verschlingst, raubst,
- 3 Absätze beginnen mit der selben Rhetorischen Frage „Wer bist du“
- Anklage an Fürsten und Absolutismus
- Gegen Zehentabgabe an Fürsten
Du, Fürst, hast nicht, bei Egg’ und Pflug,
hast nicht den Erntetag durchschwitzt.
Mein, mein ist Fleiß und Brot!
- Nur die Fürsten durften Jagen – Wildbestand war groß – zerstörten Ernte. Es gab Wilderer weil die Tiere alles fraßen.
Wer bist du, Fürst, dass durch Saat und Forst
Das Hurra deiner Jagd mich treibt,
entatmet, wie das Wild?
- Hochdeutsch
- Es wird aus einer Wut heraus gesprochen
- Endet mit Gegensatzwörtern: Gott, Tyrann (Du nicht von Gott, Tyrann!)
- Es ist frei und bewegt geschrieben, gefühlsbetont.
Die Fürstengruft von Christian Friedrich Daniel Schubart
- Bekam 5 Jahre Haft wegen Bemerkungen in einer Zeitung. Im 3 Gefangenenjahr schrieb er die Fürstengruft und bekam dafür weiter 7 Jahre Haft.
- Schubart hat einen großen Hass auf Fürsten
- Er will zeigen, wenn der Fürst tot ist kann er nichts mehr bestimmen und ist gleich wie alle anderen Toten.
Kreuzreim
Die alten Särge leuchten in der dunkeln
Verwesungsgruft, wie faules Holz
Wie matt die großen Silberschilde funkeln,
Der Fürsten letzter Stolz!
Da liegen Schädel mit verloschnen Blicken,
Die ehmals hoch herabgedroht,
Der Menschheit Schrecken! Denn an ihrem Nicken
Hing Leben oder Tod.
- Rhythmus: Kreuzreim
Der Briefroman
Die Handlung wird in Form von Briefen Werthers an seinen Freund Wilhelm mitgeteilt. Da es keine Antwortbriefe gibt, erhalten Werthers Briefe den Charakter von Tagebuchaufzeichnungen. Der Inhalt besteht vor allem aus Selbstbeobachtung und Analyse der Gefühle.
Goethe ist kein Kraftgenie wie die Helden der Sturm-und-Drang-Dramen, er hat wechselnde Stimmungen und ist dadurch sehr unentschlossen.
Er hat die Idee von einem Engländer „Richardsen“
Weil es keine Antwortbriefe gibt, kann man sich selbst hinein denken, eigene Meinung bilden.
Die Leiden des jungen Werthers von Johann Wolfgang Goethe.
Goethe kannte Scharlotte Buff, verliebte sich in sie, sie trennt sich von ihm. Sie war verlobt und zog ihren Verlobten (Kestner) vor. Das betrübt ihn. Er kann es nicht verkraften, dass sie Schluss gemacht hat. Er hatte immer sehr viele Frauen. Schreibt das Buch zum abreagieren.
Auswirkungen: Viele zogen Wertherstracht an. Es kam zu Selbstmorden auf Grund des Buches. Napoleon las es und nahm es sogar auf seine Kriegszüge mit.
Zeigt das Gefühlsleben eines schwachen Menschen.
Ein junger Mann liebt ein Mädchen, sie liebt ihn auch, heiratet einen anderen, wie sie bei ihm nicht den richtigen Halt hat. Der Junge erschießt sich.
- Im Buch:
- Goethe = Werther
- Es spielt die Natur eine große Rolle. Buch beginnt im Frühling – er ist glücklich mit der Zeit sieht der Werther auch das Negative und das Bedrohliche.
-
- Pantheismus: Hinter allem steht Gott – er ist der Schöpfer. Er glaubt nicht an den Gott der Kirche
- Werthertracht: gelb – blau
- Themen: Liebe, Gefühle, Gott, Natur, Liebe, Tod,
- 1774 herausgegeben
Der Werther ist ein sehr begabter, gefühlsbetonter Mensch, der das bürgerliche Leben nicht mochte, er wird von seinen Gefühlen getrieben. Er kann sich nicht beherrschen.
- Sprach: einfach, schlicht, schwungvoll, leidenschaftlich, lange Sätze aber teilweise auch sehr kurze Sätze.
- Natur ist positiv und negativ.
- Überheblich sein ist typisch für Sturm und Drang
Allgemeines
freier Rhythmus:
Reimlose Verse, die an kein Versmaß gebunden sind (Zeilen sind unterschiedlich lang, es gibt keine feste Strophengliederung). Dennoch besteht zwischen diesen Versen und einem Prosatext ein Unterschied im Rhythmus.
Kraftgenie:
Das Genie hat alles sich selber zu verdanken. Ein Genie ist, wo Kraft, Tat, Gedanke, Empfindung ist, die von Menschen nicht gelernt und nicht gelehrt werden kann. Ein Genie überragt den Durchschnitt und erlangt persönliche Freiheit.
Allgemeines zur Zeit
18. Jahrhundert
siehe auch Aufklärung
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