Hier finden Sie ein professionelles Referat zum Werk „NORA -Ein Puppenheim“ von Henrik Ibsen. Die exzellente Präsentationsvorlage umfasst 1128 Wörter. Sie setzt sich aus folgenden Themenkreisen zusammen: kurze Inhaltsangabe, Aufbau, zeitgeschichtlicher Hintergrund, ausführlichen Charakteristiken, einer sachlichen und sprachlichen Erläuterung, Stil und Sprache, sowie eine Thematisierung des Begriffes der Puppe. Einen sehr umfassenden und leicht verständlichen Einblick gibt das unten angeführte Buch.
Ausführliche Informationen zu Henrik Ibsen finden Sie hier.
- Er wurde am 20. März 1828 in Skien (Norwegen) als Sohn eines Kaufmanns geboren. (Sein Vater ging in Konkurs, die Familie lebt in Armut)
- Ibsen macht eine Apothekerlehre, er will Arzt werden, besteht das Abitur aber nur teilweise.
- Er wird Dramaturg am Norwegischen Theater.
- 1858 heiratet er S. Thoresen mit der er einen Sohn hat. (Sie leben in Armut und haben Schulden)
- Das Theater hat finanzielle Schwierigkeiten, er verliert die Stelle.
- 1864 reist er nach Italien wo er für 27 Jahre bleibt.
- 1872 gibt es die 1. deutsche Übersetzung.
- Er ist Jurymitglied auf der Weltausstellung in Wien.
- Die Winter verbringt Ibsen in München.
- 1897 vollendet Ibsen Nora.
- Ab 1903 ist er Staatsminister und heiraten Björnsons (Norwegischer Autor) Tochter Bergliot.
- Ibsen stirbt 1906 nach langer Krankheit und bekommt ein Staatbegräbnis.
- Werke: Nora, Peer Gynt, Gespenster, Stützen der Gesellschaft, Die Wildente, Hedda Gabbler
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Zeitgeschichtlicher Hintergrund – Nora – Ein Puppenheim
Die industrielle Revolution begann in Norwegen später als in anderen Ländern. Erst 1846 begann die Entwicklung eines modernen Verkehrssystems, 1854 gab es die 1. norwegische Eisenbahn. Den Entwicklungsanschluss an Europäische Länder schafften sie nach 1850, aber 1857 gab es bereits die 1. Krise. Man versuchte alle skandinavischen Länder Zusammen zuführen.
Ibsen verwendet in seinen Werken immer Norwegen als Handlungsort und seine Figuren waren fast ausnahmslos Norweger.
Durch die Industrialisierung gewinnen plötzlich Dinge wie Banken an Bedeutung.
Die Mutter von Ibsen litt unter dem Konkurs des Vaters und zog sich in die Kunst zurück. Sie malte Aquarelle und machte Puppen. Dieser Konkurs prägt Ibsens Verhalten zu Schulden und macht die Gefahr deutlich, in die sich Nora mit ihrer Wechselfälschung begeben hat.
Er nutzte die Ansichten Hermann Hettners vom modernen Drama. (Er forderte eine soziale Dramatik als Abhebung von einer klassischen Dramatik.)
Er glaubt an die Hegel’sche These, dass die Zwiespältigkeit des Lebens und Bewusstseins die Forderung erheben, diese Widersprüche zu lösen.
Aufbau – Nora – Ein Puppenheim
Das Schauspiel besteht aus 3 Akten, die nicht in Szenen untergliedert sind.
Wilhelm Langes war der 1. deutsche Übersetzer.
Es spielt auf einer Guckkastenbühne (4. Wand wird geöffnet, dadurch kann man in die Wohnung hinein sehen.)
Alle im Stück vorkommenden Personen handeln in Verbindung mit Nora.
Es handelt sich um ein analytisches Enthüllungsdrama. D.h. nur der Abschluss einer Handlung wird auf der Bühne gezeigt, alle anderen Handlungsteile liegen in der Vergangenheit und müssen erschlossen werden.
Der Handlungsort ist das Wohnzimmer, das weißt auf den privaten Charakter hin.
Charakteristik – Nora – Ein Puppenheim
Charakteristik Frau Christine Linde
Sie hat eine unglückliche Ehe hinter sich. Sie will Nora um Unterstützung bitten. Sie will von Helmer Geld, welches sie sich mit Arbeit verdienen möchte. Die hat die Einstellung durch Arbeit ihr Leben gestallten zu können: „Mein, Lebtag, solange ich mich erinnern kann, habe ich gearbeitet.
Charakteristik Dr. Rank
Er ist Repräsentant der modernsten naturwissenschaftlichen Kenntnisse, wie sie sich seit Darwin (Auslese- u. Vererbungslehre)durchgesetzt haben und unter dem Begriff der Vererbung bekannt wurden.
Helmer sagt, dass Nora die leichtsinnigen Grundsätze ihres Vaters geerbt hat.
Charakteristik Nora Helmer
Sie ist oberflächlich und leichtlebig.
Ein Teil ihrer Naivität und ihres puppenhaften Auftretens bezieht sich auf bewusste Verstellung Helma gegenüber. Sie bewältigt ohne Wissen Helmers schwierigste Probleme. Die Lüge ist ihr Mittel gen Helmer, um einen Rest ihres eigenen Willens zu erhalten. Noras Vorzüge sind auch ihre Fehler: ihre kindliche Natürlichkeit, ihr Leichtsinn ihre Selbstlosigkeit mit Verschwendung, ihre Problemlösung mit Lügen.
Ihre Durchsetzungskraft hat sich bewährt als sie für die Gesundung des Mannes sorgte, sie hat das Geld, wenn auch auf juristisch mit korrekte weise, beschafft und hat es, mit ungeheurer Energie weitgehend zurückgezahlt.
Sie will keine Urkunde fälschen, sondern den sterbenden Vater schonen und ihrem Mann halfen.
Am Ende gibt es eine dramaturgisch restlose Lösung. Sie löst sich aus allen bisherigen Bindungen. Die freundschaftliche Beziehung zu Rank ist beim Tod zu Ende. Frau Linde geht in eine echte Ehe und gibt Orientierung. Das Verlassen ihrer Kinder erklärt er durch das Mutterlose aufwachsen Noras.
Charakteristik Torvald Helmer
Er wird zuerst ohne Vorname aber als „Advokat Helmer“ vorgestellt.
Er ist als Gesetzesvertreter und Stolz der Gesellschaft das Gegenteil Noras.
Er hat ein musterhaftes gesellschaftliches Verhalten und ist kulturell interessiert.
Seine Grundsätze werden aus Gesetz, Religion und Moral gegründet.
Er hat keine individuellen Züge sondern lebt nach seinen Grundsätzen.
Er ist der Herr der Familie und verlangt völlige Unterwerfung. Er entscheidet alles und uneingeschränkt.
Seine Frau ist für ihn Ausstattungsstück, Spielzeug und Schmuck.
Er ist trocken und korrekt.
Charakteristik Krogstad
Er hat auch eine Fälschung begangen.
Er ist Jurist. Helmer und er waren Studienfreunde.
Der Sinn für wirkliche Gerechtigkeit fehlt ihm.
Geld und seine bürgerliche Stellung ist ihm wichtig.
Er war mit Frau Linde verlobt, nun führt die beiden der Zufall bei Helmer zusammen.
Sachliche und sprachliche Erläuterung – Nora – Ein Puppenheim
Titel: Etdukkehjem= Ein Puppenheim. Es ist ein von Iben geschaffenes Wort. In der deutsch Übersetzung sollte es „Ein Puppenhaus“ heißen, aber der Übersetzer hat ohne Zustimmung Ibsens den Titel in Nora umgewandelt. So wurde das Werk im deutschsprachigen Raum als Nora bekannt. Auf der restlichen Welt blieb der Originaltitel.
Lerche: Er nennt seine Frau nach Vögeln und Tieren, das kann liebevoll gemeint sein aber als er sagt: Sein Zeisig brauche eine Menge Geld. Es ist kaum zu glauben, wie teuer einen Mann solch Vögelchen kommt; wird die Abwertung durch die Namen deutlich.
Im Original hieß es nicht Zeisig sondern „spillefugl“ = Spielvogel. Das ist noch abwertender.
Stil und Sprache – Nora – Ein Puppenheim
Der Text hat keinen besonderen Rhythmus. Die Sprache erscheint sehr alltäglich. Die Sprache ist schlicht, knapp und genau. Es gibt kaum Ausrufe und Leerstellen. Die Personen sprechen durchgehend.
Der Handlungsort soll die Tätigkeit vermitteln. Z.B.: Helmer redet aus dem Arbeitszimmer (er arbeitet). Wohnzimmer = Bequemlichkeit, Ruhe…
Helmer redet manchmal in 3. Person mit seiner Frau: „Ist das die Lerche, die da draußen zwitschert?“
Diese Unpersönliche Anrede ist ein Zeichen des Absolutismus oder „Wann kam das Eichhörnchen nach Haus? = unpersönlich.
Ein Leitbegriff ist „Puppe“:
Man verbindet damit: Kind, Mädchen und Spiel, äußerliche Vollkommenheit, innere Leere. Teil des Titels, Nora nennt ihre Tochter Puppenkind und sie selbst wurde von ihrem Vater so genannt. Sie kauft für die Tochter Puppen und Puppenbett. Das zeigt wie Spiel und Leben eins geworden sind.
Nora ist Helmers Puppenfrau.
Nora ist für Helmer kein vollwertiger Mensch, er nennt sie mit Vogelarten und Tiernamen und behandelt sie wie eine Art Haustier wobei sie ihn als Menschen sieht und ihm keine Tiernamen gibt.
Er sagt z.B.: Da redet die Lerche, als wenn sie ein Mensch wäre!
Als Helmer sie als Mensch erkennt, hat er nur vorurteilende Bezeichnungen zur Verfügung: „ Heulerin, Lügnerin und Verbrecherin“.
Es sind 4 Monologe eingebaut die Nora spricht. En letzten als sie vor ihrem geplanten Selbstmord steht.
Die Monologe zeigen Noras Vereinsamung, da sie mit sich selbst zu sprechen beginnt.
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